

Israelischer Soldat bei Angriff nahe Jerusalem getötet - Hamas bekennt sich
Bei einem Angriff auf einen Kontrollposten nahe Jerusalem sind am Donnerstag nach Angaben der israelischen Armee ein Soldat getötet und fünf weitere Sicherheitskräfte verletzt worden. Die radikalislamische Hamas reklamierte den Angriff auf einen Kontrollpunkt zwischen Jerusalem und dem von Israel besetzten Westjordanland für sich. Die drei Angreifer hatten laut israelischer Polizei Äxte und Munition für "einen größeren Angriff oder ein Massaker in Israel" bei sich - sie seien getötet worden.
Die israelische Polizei erklärte, "drei mit dem Auto aus dem Westjordanland kommende Terroristen" hätten auf die Sicherheitskräfte geschossen. "Angesichts der im Auto gefundenen Menge an Munition, Pistolen und Äxten sieht es so aus, als ob die Angreifer einen größeren Angriff oder ein Massaker in Israel" geplant hätten, sagte Polizeichef Kobi Schabtai. Von dem Kontrollposten werden Straßentunnel überwacht, die das Westjordanland und Jerusalem verbinden.
In einer ersten Bilanz hieß es von Seiten der Polizei, dass sechs Angehörige der israelischen Sicherheitskräfte verletzt worden seien. Später dann erklärte die Armee, dass ein 20-jähriger Soldat seinen Verletzungen erlegen sei.
Der bewaffnete Arm der Hamas reklamierte den Angriff für sich. Dieser habe "das Blut der Märtyrer von Gaza rächen" sollen, erklärten die Essedin-al-Kassam-Brigaden am Abend.
Der Angriff erfolgte am 41. Tag des Krieges zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas. Am 7. Oktober waren hunderte Hamas-Kämpfer nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt. Israelischen Angaben zufolge wurden etwa 1200 Menschen in Israel getötet und rund 240 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Daraufhin begann Israel, Ziele im Gazastreifen massiv anzugreifen, und startete eine Bodenoffensive. Am Mittwoch begann ein israelischer Militäreinsatz im größten Krankenhaus des Palästinensergebiets. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seit Kriegsbeginn rund 11.500 Menschen im Gazastreifen getötet.
Im Gegensatz zum Gazastreifen wird das Westjordanland von der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas kontrolliert. Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas wurden in dem Gebiet nach palästinensischen Angaben mehr als 190 Palästinenser durch die israelische Armee oder radikale israelische Siedler getötet. Die israelische Armee begründet ihre vermehrten Einsätze und Razzien im Westjordanland mit einem "deutlichen Anstieg terroristischer Angriffe". Demnach gab es seit Beginn des Krieges im Gazastreifen im Westjordanland "mehr als 550 Anschlagsversuche".
C.Osborn--MC-UK